Der ultimative XJ650-Umbau von Patrick aus der Schweiz

 

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Die XJ650 in der Form, wie sie seinerzeit vom Händler ausgeliefert wurde, ist sicherlich jedem weitgehend vom Aussehen her vertraut, die von Patrick aus der Schweiz umgebaute Variante, die zur Zeit noch auf die Vollendung wartet, besitzt sicherlich Seltenheitswert und ist in jedem Fall ein Hingucker per Excellence.

Patrick kommentiert seine Arbeit, deren Zwischenergebnis wir bereits vorab bestaunen können, wie folgt:
"Mir gefällt’s jedenfalls, viel Arbeit, viel Eigenbau, aber es macht Spass an der XJ650 zu schrauben. Ein überschau-bares Stück Motorrad. Gerade deshalb und wegen des kompakten Antrieb-Blockes sowie des Kardans hatte ich die XJ650 als Basis ausgesucht.

Der Start des Umbaues und deshalb auch der Kauf der meisten Teile fand im Jahr2000 statt, es liegt eine lange Schaffenspause dazwischen. Heute ist zum Teil ist die Ware nur noch schwer, oder gar nicht mehr lieferbar, und dank Euro bei einigem auch Sauteuer geworden.
Viele Teile sind von Louis. Die komplette Beleuchtung, die Blinker, die verchromten Bedienungsschalter (gibt's nicht mehr zu kaufen) und die Instrumente, die gibt's erst seit diesem Jahr. War die Pause doch für was gut, hätte sonst fast das 6fache für was Anständiges ausgeben müssen.

Ich kann die Instrumente aber erst "empfehlen" wenn sie wirklich funktionieren, konnte bisher ja nur die Beleuchtung und einen Teil der Kontrollleuchten testen.
Das funzt immerhin, Elektrik- Arbeiten liegen mir ganz gut. Aber die Übersetzung beim Tacho und die Signalart beim elektronischem Drehzahlmesser könnte mir noch ein paar neue "Aufgaben" bescheren. Und dann möchte ich die Lösung ja gleich mitliefern können.

Der Tank passt original auf eine SR500, diesen und viele andere Teile, welche eigentlich auch für die SR gemacht wurden, kaufte ich bei Wunderlich.de (vor dem Euro). Sind ja schliesslich die gleichen Jahrgänge, Baukastenprinzip, dachte ich.
Bis auf den Tank behielt ich recht. Der Tatsache zum Trotz, dass die SR einen relativ breiten Mittelrahmen hat (Ölreservoir) war er zu schmal für unsere eigentlich schlank gebaute XJ. Aber dafür gibt es ja Profis, die löten das schon hin. Das der Abstand zum hinteren linken Zylinder ziemlich knapp war ( -6cm), dass musste ich selber lösen. Einfaches
Schweissen am Rahmen kann ich selber, wenn das Material nicht allzu dünn ist. Das war's dann aber nach dem Flexen und vertauschen der hinteren Halter (sind jetzt seitenverkehrt verbaut und zeigen nach unten), sowie bei der
neuen hinteren Sattelbefestigung. Diesen Rahmenteil liegt komplett frei, deshalb war wieder ein Profi am Werk um das Endstück optisch sauber hinzukriegen.
Und hoppla, die Rohre waren wieder Rund :). Aber an Stellen die man später nicht sieht war und blieb ich Herr der Elektrode. Du siehst, schnell Tank kaufen und Tunnel ändern lassen reicht noch lange nicht...

Die Fussrasten stammen von einer XJ1200, welche ich als Occ. Teile beschafften konnte. Dass diese zwar im Aussehen viel besser zum Umbau passen als die originalen, klobigen Dinger ist das Eine. Das man sie nicht einfach nur Aus-tauschen kann, dass ist wieder eine ganz andere Geschichte...

Die Carbonteile stammen vermutlich von einem italienischem Hersteller und war für ne Harley bestimmt. Die kaufte ich aber, relativ günstig, bei KEDO (auch SR-Versender), der hat sie aber nicht mehr im Programm. W & W Cycles,
ein Harley Versender, könnte Sie eventuell noch haben, vermutlich aber zu ...schw...stolzen Preisen.

Der Aluminium-Tank ist keine Eigenproduktion. Ein Serienteil wurde "nur" durch einen Spezialisten, vor allem beim Tanktunnel, überarbeitet.

Als Tip für die Lackierung der Felgen hat mir Patrick folgendes verraten:

- Reinige und entfette die Felge.
- Klebe den äusseren Aluring der Felge ab (komplett lackiert sehen die Felgen nicht so toll aus, find ich jedenfalls),
und kaufe Dir bei z.B. Obi eine Dose Hammerit Hammerschlag schwarz (der Ton ist eher Anthrazit, dass passt aber besser als ein wirkliches, tiefes schwarz)
- Kauf Dir ebenfalls passende Pinsel und beginne die Felge mit dem Dosen-Lack zu streichen und zu betupfen.
- Schleife die Flächen der einzelnen Speichen damit das Alu wieder etwas glänzt (überlackiert finde ich, wie der äussere Ring, nicht schön) Achtung: Der Lack braucht einige Tage bis er komplett aushärtet.
- Durch den Effekt des Hammerschlag- Lackes und des Pinselauftrages wird eine Art 3D Schrumpellackierung erzeugt.
- Falls mal der Lack beschädigt wird, einfach über die schadhafte Stelle pinseln, tupfen. Durch den Schrumpellack- Effekt sieht man die Stelle nach dem Trocknen nicht mehr.
- Wer's mag, kann natürlich auch andere Hammerit Hammerschlag Farben verwenden.
- Reinigungsmittel vorher an einem anderem Teststück ausprobieren, ist ja schliesslich kein Super 2K Autolack.
- Für rund 10 € und etwas Nerven/Zeit beim Abkleben und Schleifen kriegt man Top aufgefrischte Felgen.
Aber ist ja alles Geschmacksache und natürlich auf eigenes Risiko."

Für die am Vorder- und Hinterrad montierten Spritzfänger, die sich nun sowohl vom Werkstoff als auch von der Bezeichnung in einem völlig neuen Licht zeigen, hat Patrick eine völlig neue und innovative Bezeichnung, das "Schutzcarbon" eingeführt. Wer Patrick durch eine e-mail einen Motivationsschub beim weiteren Umbau zukommen lassen möchte, kann Patrick unter folgender e-mail Adresse erreichen: pahuerma@greenmail.ch


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letztes Update am 17.06.2003